Im Jahre 1913 stiftete der damalige Hauptlehrer Heinrich Nordroff der Junggesellschaft eine Königskette, die seit 1914 von den jeweiligen Junggesellenkönigen getragen wurde. Aber auch vor dieser Zeit wurde schon Könige von der Junggesellschaft anlässlich des Vöhrumer Schützenfestes ausgeschossen, wie die Photo-Aufnahme von 1910 beweist.
Das Vöhrumer Schützenfest (immer zu Pfingsten) konnte 1929 erstmalig auf dem Gelände am Hainwaldweg gefeiert werden, das von der Gemeinde durch Kauf erworben wurde. In den beiden Weltkriegen ruhte das Vereinsleben. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg taten sich die Junggesellen schwer, die früheren Gepflogenheiten wieder aufleben zu lassen, da zahlreiche junge Vöhrumer im Kriege gefallen oder noch in Kriegsgefangenschaft waren. So kam es 1950 zur Gründung der Schützengilde, die der Junggesellschaft bei der Ausrichtung des Schützenfestes seitdem zur Seite stehen sollte.
Im Jahre 1954 wurde erstmalig von der Junggesellen-Versammlung die Einführung eines Mitgliedsbeitrages sowie die Wahl eines Ehrengerichts beschlossen. Das 50jährige Jubiläum anlässlich der Stiftung der Königskette feierte die Junggesellschaft mit allen noch lebenden Königen 1963 in der Gaststätte „Zur Wartburg“. Der von der Schützengilde erstmals am 18.3.1963 gemachte und später wiederholte Vorschlag, die Junggesellen als „Jungschützen“ in die Schützengilde aufzunehmen, wurde abgelehnt, da seine Verwirklichung ein Ende der Junggesellschaft bedeutet hätte. Allen Unkenrufen zum Trotz wurden nunmehr neue Aktivitäten durch gemeinsame Fahrten und durch das jährliche Ausschießen von Wanderpokalen entwickelt. Im Jahre 1967 wurde das Schützenfest (ab 1972 am ersten Augustwochenende) zum ersten Mal im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert und das Mitführen von Pferden im Festumzug (Oberst und Adjutant) eingestellt.
Nach 1968 erfolgte angesichts mangelnden Engagements der Jugend ein tiefer Einbruch innerhalb der Junggesellschaft. Sie zählte 1971 nur noch sieben Mitglieder und musste einen Notvorstand wählen. Das nach dem Schützenfest 1972 steigende Interesse ließ in der Versammlung am 4.5.1973 wieder ordnungsgemäße Vorstandswahlen zu. Als die Schützengilde seit 1975 Schüler als Jungschützen in ihre Reihen aufnahm, wurde im gleichen Jahr die Satzung der Junggesellschaft dahingehend geändert, dass Junggesellen auch nach ihrer Heirat bis zur Vollendung des 36. Lebensjahres Mitglieder bleiben können. Danach zeigte sich bis heute eine Aufwärtsentwicklung der Junggesellschaft. 1987 begingen die Junggesellen an dem Freitag vor dem Schützenfest ihr 125jähriges Jubiläum. Im Oktober 1995 verabschiedete die Junggesellschaft eine neue Satzung. Darin verschreibt sie sich der Pflege der dörflichen Tradition, des Schießsports und der Geselligkeit sowie der Aufrechterhaltung des Vöhrumer Schützenfestes. Im Juli 1997 wurde von der Versammlung die Gründung der Abteilung „Ehemalige Junggesellen“ beschlossen, in der jeder ehemalige Vöhrumer Junggeselle als aktives oder förderndes Mitglied eintreten kann. Seit Oktober 1997 ist die Junggesellschaft ein „eingetragener Verein“. Auf der Versammlung im Februar 1999 wurde die Einführung einer Altgesellenabteilung beschlossen.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges veranstaltete die Junggesellschaft neben dem Schützenfest auch die jährlichen Tanzvergnügen, die am 2. Ostertag, zu Martini und am 2. Weihnachtstag stattfanden. Beim traditionellen „Schnurren“ (erster Sonnabend im Februar) zogen die Junggesellen, angeführt von einem Ziehharmonika-Spieler („Treckebeuel“), von Hof zu Hof, um Würste und Eier einzusammeln. Hinterher wurden die „geschnurrten“ Lebensmittel in einer geselligen Runde im Dorfkrug verzehrt und danach die „Einseifung“ der Neuaufnahmen durchgeführt. Heute werden die Junggesellen beim Schnurren vom Spielmannszug begleitet, und die Einseifung findet im Rahmen der Generalversammlung statt (erster Sonnabend im Juli).
Ausführlichere Informationen zu unserer Geschichte findet man in unserer Chronik!